Aktuelle Situation in der Beschaffung und Produktionsplanung
BORCO HÖHNS weiter auf Erfolgskurs
Die Pandemie hat die Wirtschaft in den letzten zwei Jahren tiefgreifend verändert. Einreiseverbote, Quarantänemaßnahmen und Schließungen ganzer Häfen haben wichtige Lieferketten unterbrochen. Seit sieben Wochen tobt ein Krieg in der Ukraine und Handelsembargos schaffen neue Engpässe in der Materialversorgung. Die Wirtschaft ist in nahezu allen Bereichen ins Stocken geraten. Deshalb müssen Produzenten auf der ganzen Welt kreativ werden und ihre Planungen anpassen oder neue Wege der Materialbeschaffung finden.
Wir haben uns in unseren Abteilungen einmal umgehört, wie sich BORCO HÖHNS auf diese komplizierte Situation einstellt. Für einen Einblick im technischen Bereich haben wir uns mit unserem technischen Leiter Klaus Meyer unterhalten. Unsere Einkaufsleiterin Andrea Patzwald hat uns einige Hintergrunddetails aus der Materialbeschaffung genannt. Für die Projektplanung ist Stefan Masuch verantwortlich. Er hat uns von seinem direkten Draht zu den Fahrzeuglieferanten erzählt, über die wir die Fahrgestelle beziehen, die wir in unseren Verkaufsfahrzeugen verbauen.
Wir pflegen unsere guten Beziehungen
„Im Moment gibt unser Team alles“, sagt Klaus Meyer. „Die Erfahrungen der letzten Jahre, die wir im Einkauf gemacht haben, kommen uns jetzt zu Gute. Die Arbeitsplanung arbeitet hier eng mit der Einkaufsabteilung zusammen.“ Die Situation sei im Moment schwierig, ergänzt Andrea Patzwald. „Das Wichtigste ist es, die guten Beziehungen zu unseren Lieferanten zu pflegen“, sagt die Einkaufsleiterin. „Wir betreiben kein Lieferanten-Hopping.“ Branchenübergreifend konzentrieren sich die Lieferanten auf Kunden, die schnell und zuverlässig ihre Rechnungen bezahlen. „Wir haben lange daran gearbeitet und uns über die Jahre einen A-Kunden-Status bei unseren Partnern erworben“, so Patzwald. „In diesen schwierigen Zeiten sind den Produzenten verlässliche Kunden wichtiger, als jemand, der ständig ein Zahlungsziel von 90 Tagen aushandeln will.“
In der Projektplanung liegt im Moment die komplizierteste Herausforderung. Stefan Masuch steht hier als Bindeglied zwischen Einkauf und Produktion. „Die Terminierung der Projekte beginnt mit der Bestellung des Kunden“, sagt Masuch. „Ab diesem Zeitpunkt hat das Fahrzeug eine Projektnummer über die auch alle weiteren Materialien eingeplant werden“, erklärt Masuch. Ab hier muss der Projektplaner alle Produktionsabläufe, die nach einem festen Zeitplan ablaufen, im Blick behalten. „In den letzten Monaten gab es wegen fehlender Halbleiter Lieferprobleme bei den Fahrzeugherstellern. Das macht sich dann auf den gesamten Produktionsablauf bemerkbar. Die hohe Kunst besteht darin, Projekte vorzuziehen, für die die Materialen entweder schon vorrätig sind oder deren Beschaffung kurzfristig möglich ist.“
Nur die Fertigstellung von Vorratsfahrzeugen kann verschoben werden
Ein klares Wort
„Wie bei allen anderen Lieferanten ist hier ein klares Wort wichtig“, sagt Stefan Masuch. „Uns ist ein offener Umgang wichtig. Informationen über Lieferprobleme eines Fahrzeugherstellers geben wir dann auch direkt an unsere Kunden weiter.“ Wenn es zu Verzögerungen kommt, können Vorarbeiten erfolgen. Konstruktionszeichnungen können fertig gestellt werden oder ein Chassis kann gebaut und verzinkt werden bis das Fahrgestell angeliefert wird. So kann ein Leerlauf in der Produktion vermieden werden.“
Weltweite Lieferengpässe wie sie durch Corona oder sogar durch die Havarie eines Containerschiffes im Suezkanal entstanden sind, machen sich immer noch bemerkbar. „Wir achten ständig darauf, dass systemrelevante Materialen immer in ausreichender Menge vorhanden sind“, sagt Andrea Patzwald, die ihre Bestellungen immer eng mit der Produktion abstimmt. „Wir benötigen die verschiedensten Materialien wie Holz, Glas oder Dekorplatten, die wir ständig vorrätig haben müssen. Hier treten wir oft die Flucht nach vorn an“, so Patzwald. „Bei Lieferzeiten von 12 bis 20 Wochen, statt vier bis sechs, bestellen wir schon weit im Voraus“, erklärt Patzwald. „Wir müssen das Bestmögliche umsetzen und sind dankbar für jede Meldung und die Offenheit unserer Lieferanten. Nur so können wir rechtzeitig reagieren und unsere Erfahrungen im Materialbedarf in unsere Planungen einfließen lassen .“
„BORCO HÖHNS versteht sich als Partner zu seinen Kunden“, sagt Klaus Meyer. „Unsere Offenheit hat über die Jahre das gute Verhältnis zu unseren Kunden geprägt. Mit den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte findet BORCO HÖHNS selbst in wirtschaftlich komplizierten Zeiten einen Weg, wie Projekte zuverlässig umgesetzt werden können.“
Rotenburg (Wümme), 07. April 2022